Ist Flaschenwasser wirklich besser als Leitungswasser?

Quellwasser oder Mineralwasser?

Es gibt zwei Hauptarten von Flaschenwasser: Mineralwasser und Quellwasser.

Beide stammen aus natürlichen oder unterirdischen Quellen. Quellwasser gelangt aus einer unterirdischen Quelle von selbst an die Oberfläche. Mineralwasser hingegen stammt aus unterirdischen Quellen, die in der Regel geologisch vor Verunreinigungen geschützt sind. Mineralwasser – wie das Spa-Wasser – muss direkt an der Quelle abgefüllt werden, während Quellwasser auch an einem anderen Ort in Flaschen abgefüllt werden darf.

Damit Wasser als Mineralwasser bezeichnet werden darf, muss es bestimmte Mineralstoffe wie Eisen, Salz, Kalzium und Magnesium enthalten. Laut der niederländischen Verordnung über verpackte Wässer muss Mineralwasser mindestens 150 Milligramm Mineralien pro Liter aufweisen.

Sowohl Mineral- als auch Quellwasser dürfen an der Quelle behandelt werden, um unerwünschte Stoffe oder Verunreinigungen durch Filtration, Dekantieren, Sauerstoffanreicherung oder Ozonbehandlung zu entfernen.

Und Leitungswasser? In rund 60 % der Fälle stammt Leitungswasser aus denselben Quellen wie Quellwasser. In dieser Hinsicht gibt es also kaum einen Unterschied zwischen Leitungswasser und dem teuren Quellwasser aus der Flasche.

Leitungswasser ist 150 bis 500 Mal günstiger

Es gibt jedoch einen entscheidenden Unterschied: Sowohl Quell- als auch Mineralwasser sind deutlich teurer. Auf der Terrasse zahlt man für eine Flasche Spa Blue mindestens 2 €. Im Supermarkt kostet ein Sechserpack durchschnittlich 0,77 € pro Liter. Zapft man sein Wasser aus dem Hahn, zahlt man wesentlich weniger. Das niederländische Trinkwasserversorgungsunternehmen Vitens verlangt 0,70 € (zuzüglich eines Grundbetrags) für 1.000 Liter Wasser. Laut dem niederländischen Ernährungszentrum ist Leitungswasser zwischen 150 und 500 Mal günstiger als abgefülltes Wasser.

Trotz des Preisunterschieds ist der Konsum von Flaschenwasser in den Niederlanden gestiegen – von 330 Millionen Litern im Jahr 2011 auf fast 500 Millionen Liter im Jahr 2020. Das entspricht etwa 24 Litern Flaschenwasser pro Person und Jahr. In Europa liegt Italien mit über 188 Litern pro Person an der Spitze. Vielleicht ein Hinweis auf die hohe Qualität und den guten Geschmack des niederländischen Leitungswassers. Laut Statistik verbrauchen wir rund 134 Liter Leitungswasser pro Tag, doch nur 1,3 Liter davon werden zum Trinken, für Tee und Kaffee verwendet. Die durchschnittlichen Kosten hierfür liegen bei etwa 1 € pro Tag.

Mineralwasser aus Utrecht

Mineralwasser stammt nicht nur aus Belgien, sondern auch aus den Niederlanden. Die bekannte Marke Bar-le-Duc fördert ihr Wasser aus einer Tiefe von 140 Metern auf dem Gelände „Lage Weide“ in Utrecht. Der französische Mineralwasserproduzent Sourcy gewinnt seit 1988 Wasser aus dem Utrechter Hügelrücken in Bunnik [Quelle: https://www.sourcy.nl/ons-verhaal-de-sourcy-bron]. Auch das Trinkwasserversorgungsunternehmen Vitens nutzt diese Quellen [keine Referenz für diese Angabe gefunden]. Man könnte sagen: In Utrecht kommt Sourcy und Bar-le-Duc direkt aus dem Hahn!

Wasser aus dem Ausland

Wir importieren auch Mineralwasser aus dem Ausland. So verkauft Albert Heijn deutsches Mineralwasser – interessanterweise zum halben Preis im Vergleich zu Wasser aus Limburg. Kruidvat führt sogar Wasser aus Hongkong.

Im Jahr 2015 wurden 1,9 Millionen Liter Mineralwasser aus Ländern außerhalb der EU importiert, zusätzlich zu 220 Millionen Litern aus EU-Ländern. Der Transport dieses Wassers über Lkw und Schiffe verursacht CO₂-Emissionen und wirkt sich auf die Umwelt aus.

Die Auswirkungen von Flaschenwasser: 400 Mal mehr CO₂-Emissionen

Auch der Einsatz von Plastikflaschen bereitet Umweltprobleme. In Europa werden nur 46 % der Plastikflaschen recycelt. Der Rest landet auf Mülldeponien oder in unserer Umwelt – zum Beispiel in Gewässern und Ozeanen.

Und Glasflaschen? Die verdienen ihren grünen Ruf ebenfalls nicht. Eine Studie der Universität Southampton ergab, dass Glas sogar umweltschädlicher ist, da es aus seltenen Rohstoffen gewonnen und unter hohem Energieeinsatz produziert und transportiert werden muss. Auch das Recycling von Glasflaschen ist energieintensiv – es umfasst mehrere Schritte wie Reinigung, Sortierung, Zerkleinerung, Schmelzen und Umformung.

Statistiken zeigen: Der CO₂-Fußabdruck einer 1,5-Liter-Flasche Wasser liegt zwischen 323 und 447 Gramm CO₂. Zum Vergleich: Eine Autoreise verursacht etwa 192 Gramm CO₂ pro Kilometer. In puncto Emissionen gibt es also einen klaren Gewinner: Eine Studie in der Fachzeitschrift Nature kam zu dem Schluss, dass Flaschenwasser 300 Mal mehr CO₂ verursacht als Leitungswasser.

Mikroplastik im Wasser

Doch das ist nicht alles. Mikroplastik ist ein weiteres Problem. Eine schockierende Studie der State University of New York ergab, dass 9 von 10 Flaschen Wasser mit Kunststoffpartikeln belastet sind. Die Forscher untersuchten 259 Flaschen von 11 Marken aus neun Ländern und fanden durchschnittlich 325 Mikroplastik-Partikel pro Liter. Auch Glasflaschen wiesen Verunreinigungen auf. Die Partikel gelangen teils durch den Kontakt mit dem Kunststoff, teils durch den Abfüllprozess ins Wasser.

Und Leitungswasser? Auch darin wurden Mikroplastikpartikel gefunden – allerdings in deutlich geringerer Konzentration. Eine Studie von OrbMedia zeigte, dass 83 % des weltweiten Leitungswassers Mikroplastik enthalten. In Europa lag der Durchschnitt bei 1,9 Partikeln pro 500 ml Wasser.

Mikroplastik und der menschliche Körper

Welche Auswirkungen Mikroplastik auf unsere Gesundheit hat, ist noch nicht eindeutig geklärt. Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) scheidet der Körper rund 90 % der Mikroplastikpartikel wieder aus. Die restlichen 10 % können sich jedoch im Lymphsystem anlagern.

Wissenschaftler haben mittlerweile Kunststoffpartikel im menschlichen Gewebe nachgewiesen – ein Hinweis darauf, dass sich Mikroplastik im Körper anreichert. Zwar gibt es noch keine Studien zu den langfristigen Auswirkungen, doch einige Kunststoffbestandteile gelten als hochgiftig. Bisphenol A etwa wird mit Hormonstörungen und Krebs in Verbindung gebracht.

Warum ist Leitungswasser reiner als Flaschenwasser?

Ein möglicher Grund liegt in der strengen Gesetzgebung der Niederlande. Leitungswasser unterliegt sehr hohen Qualitätsanforderungen. Wasserversorger reinigen das Wasser aus Oberflächen- und Grundwasserquellen aufwendig, um die Grenzwerte für 65 Stoffe gemäß der niederländischen Trinkwasserverordnung einzuhalten.

Für abgefülltes Wasser gelten weniger strenge Regeln. Laut der Verordnung für verpackte Wässer dürfen hier nur 15 Substanzen limitiert sein (u. a. Antimon, Arsen, Barium, Cadmium, Chrom, Kupfer, Cyanid, Fluorid, Blei, Mangan, Quecksilber, Nickel, Nitrat, Nitrit und Selen). Entsprechend enthält Leitungswasser in der Regel weniger unerwünschte Stoffe als Flaschenwasser.

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Leitungswasser enthält zwar weniger Schadstoffe als Flaschenwasser – ganz rein ist es jedoch nicht. Wer wirklich sicher sein möchte, dass keine unerwünschten Stoffe im Trinkwasser sind, sollte es zusätzlich filtern. ZeroWater-Filter entfernen Blei, Glyphosat, PFAS (PFOS/PFOA), Kupfer und mehr. Neugierig geworden? Besuchen Sie unseren Webshop.

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